Jeder will das 49-Euro-Ticket – aber wie werden die Kosten gerecht geteilt?
Derzeit warten viele Menschen deutschlandweit auf das 49-Euro-Ticket, um endlich den öffentlichen privaten Nahverkehr so einfach nutzen zu können, als würden sie auf das eigene Fahrrad steigen. Was für die Nutzer eine große Erleichterung sein wird, bedeutet aber für die Anbieter der Transportleistung (ÖPNV-Anbieter) schlaflose Nächte.
Denn es scheint noch nicht geklärt zu sein, wie die Verkehrsbetriebe bei diesem Modell auf ihre Kosten kommen sollen. Das Problem ist ja, dass das Ticket völlig unabhängig von Nutzungsort gekauft werden kann. Es wäre also denkbar, in München ein Ticket zu kaufen, damit aber in Hamburg die öffentlichen Verkehrsmittel zu nutzen.
Es fehlt ein Konzept, wie die Gelder leistungsgerecht auf die Verkehrsanbieter verteilt werden können.
ModalX liefert die Datengrundlage für eine gerechte Abrechnung
Hier kann die im Rahmen des Förderprojekts ModalX entwickelte Technik Abhilfe schaffen. Denn die hier entwickelte Mobilitäts-App, an der sepp.med gemeinsam mit dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) arbeitet, kann ohne Zutun der Nutzenden erfassen, welches Verkehrsmittel wo, wann und wie lange in Anspruch genommen wurde. Einmal auf dem Smartphone installiert und in Kombination mit dem 49-Euro-Ticket eingesetzt, lässt sich somit automatisch erfassen, in welchem Umfang welche Infrastruktur im Rahmen dieses Tickets genutzt wurde.
Da diese Information komplett ohne persönliche Daten und eigenes Zutun erfasst wird, lässt sich damit detailliert feststellen, welcher Anbieter wie viel Transportleistung für Nutzende des 49-Euro-Tickets erbracht hat. Auf Basis der Daten, die mithilfe von ModalX erhoben werden können, lässt sich ein gerechtes Abrechnungssystem unter den ÖPNV-Anbietern etablieren.
So funktioniert ModalX
Großer Praxistest der ModalX Mobilitäts-App
Im zweiten Quartal 2023 werden wir die Mobilitäts-App im Raum München erstmals einem größeren Praxistest unterziehen – dank der Unterstützung der Stadtwerke München (SWM). Wir sind gespannt, ob es wie erwartet funktioniert. Sobald die ersten Ergebnisse vorliegen, werden wir darüber berichten. Es wird also spannend. Denn ModalX ist im wahrsten Sinn des Wortes Future Mobility.
Mehr über die Hintergründe des Projekts und die beteiligten Projektpartner erfahren Sie in unserem Blogartikel „ModalX: Sensorgestützte und datenschutzkonforme Modalitätsextraktion“.