40 Jahre sepp.med – Ein Rückblick mit Sandra Hader
Sandra Hader war viele Jahre bei sepp.med tätig und hat die Themen Tradition, Qualität, Sicherheit und Innovation in ihrem Bereich kraftvoll unterstützt. Anlässlich des 40-jährigen Firmenjubiläums von sepp.med blickt sie zurück auf ihre Projekte und Erfahrungen.
In welchen Zeitraum warst Du bei sepp.med tätig?
Sandra Hader: Von 1996 bis 2006.
In welcher Rolle?
Sandra Hader: Über die Jahre in mehreren Rollen. Angefangen habe ich ganz ursprünglich bei sepp.med als Systemprogrammiererin, eingestellt zum Zeitpunkt der Kooperation mit der kanadischen Partnerfirma A.L.I. Beide Firmen hatten es sich damals zum Ziel gesetzt, das kanadische PACS-System im europäischen Raum zu etablieren. Damit begann eine sehr bereichernde Zeit für mich, im Austausch mit den kanadischen Kollegen quasi als „Technical Interface“. Der Schwerpunkt lag dabei auf Wissenstransfer zum Aufbau, Test, Installation und Service bei zahlreichen europäischen Kunden bis hin zu einem Projekt in Saudi-Arabien, was als Frau doch eine spannende, vielleicht auch ungewöhnliche Erfahrung war.
Mit wachsendem Kundenstamm wurden interne Strukturen aufgebaut und weitere Mitarbeiter für diesen Bereich eingestellt. Ich übernahm dann zunehmend die Leitung für die Kundenprojekte und durfte auch bei sepp.med dann meine erste Führungserfahrung beim Aufbau der Service-Abteilung sammeln.
Im weiteren Verlauf gab es durch die vielfältige Zusammenarbeit mit Siemens Healthineers (damals noch Siemens Medical Solutions bzw. Healthcare) für mich die Möglichkeit, mich dort in einem neuen Projekt zu engagieren und weitere Kenntnisse zu sammeln. Erst im Bereich Prozessmanagement und dann beim Aufbau des R&D‑Testmanagements für die damalige neue PACS-Linie SIENET Cosmos. Eine spannende Zeit, ich kann mich noch gut an die ersten Testläufe im Labor und dann mit ausgewählten Siemens-Kunden bis zur ersten Systemfreigabe für den Markt erinnern.
Was waren die wichtigsten Projekte, an denen Du mitgearbeitet hast?
Sandra Hader: Ganz klar, in der Zeit der Einführung des kanadischen PACS-Systems, unser erstes Kundenprojekt in Deutschland – die Ultraschallabteilung der Uniklinik Würzburg. Es folgten viele weitere ganz unterschiedliche Projekte in Krankenhäusern im europäischen Raum.
Das Migrationsprojekt in Saudi-Arabien, einerseits technisch eine wertvolle Erfahrung durch Plattform- und Datenbankwechsel bei einem laufenden System als auch, wie bereits erwähnt, ein spannendes interkulturelles Erlebnis.
Das OEM-Product „DICOM Framegrabber”, welches seinerzeit noch analoge Untersuchungsdaten digitalisiert und ins DICOM-Format verpackt hat. Der DICOM Framegrabber machte dann erfolgreich seinen Weg über den Siemens Accessoires-Katalog.
Testmanagement für SIENET Cosmos über den Zeitraum von drei Jahren.
Was waren die wichtigsten Projekte, an denen Du mitgearbeitet hast?
Sandra Hader: Der hohe Anspruch an Qualität in der Arbeit, der wirklich gelebt wurde – im Ergebnis, in den Abläufen und der Dokumentation. Man hat quasi automatisch gelernt, nachvollziehbar und nachhaltig zu arbeiten.
Die Offenheit der damaligen Geschäftsführer (Franz-Josef Prester, Norbert Kastner) für neue Ideen und eigene Vorschläge. „Open-Door-Policy“ war für die beiden nicht nur ein nettes Schlagwort, die beiden haben das wirklich umgesetzt. Als Mitarbeiter war man mit fachlichen als auch persönlichen Anliegen immer willkommen.
Die Lösungsorientierung und der hohe Kundenfokus. Als Mitarbeiter wusste man, wie die eigene Arbeit zum Gesamtergebnis bzw. zum Kundenerfolg beitrug.
Das kollegiale familiäre Miteinander. Flache Hierarchien und hilfsbereite als auch kompetente langjährige Kollegen, mit denen die Zusammenarbeit einfach Spaß gemacht hat.
Was hast Du bei sepp.med kennengelernt, das Dir in Deiner Berufslaufbahn seither immer wieder nützt?
Sandra Hader: Nie den Blick für den Kunden zu verlieren und sich immer zu fragen, was aus Kundensicht nun der Weg oder die bessere Entscheidung ist. Qualität ist eine Einstellung und Entscheidung, auch wenn es vielleicht manchmal Mühe macht. Pragmatismus ist dabei kein Widerspruch.
Gab es auch Aspekte, die Dich persönlich weitergebracht haben?
Sandra Hader: Definitiv, ich habe in vieler Hinsicht profitiert von meiner Zeit bei sepp.med. Zum einen als Berufsanfängerin in ein berufliches Umfeld zu kommen, was geprägt war von Miteinander und hohem Anspruch an die Arbeit. Aber auch von den zahlreichen Reisen. Saß ich doch schon wenige Monate nach meinem Arbeitsbeginn im Flieger nach Kanada, dem folgten Projekte in Europa als auch Saudi-Arabien. An die interkulturellen Erfahrungen erinnere ich mich heute immer noch sehr gerne. Zum anderen ebenso der Aspekt, Mut zu haben, neue Wege zu gehen.
Was möchten Sie sepp.med mitgeben für die nächsten 40 Jahre?
Sandra Hader: An der Stelle möchte ich mich einfach bedanken für all die Erfahrungen und Unterstützung, die ich erleben durfte. Ein herzliches Dankeschön an die Kollegen und damaligen Geschäftsführer, die diese Zeit für mich zu einer ganz besonderen und erinnerungswürdigen Zeit gemacht haben.
Es ist aus meiner Sicht so schön zu sehen, dass das Lebenswerk von Sepp Prester, der leider viel zu früh von uns gegangen ist, von seinen Kindern erfolgreich fortgesetzt wird. Ich bin mir sicher, dass alle drei mit ebenso viel Mut, Offenheit und Freundlichkeit das Unternehmen weiterführen, durch ihre Persönlichkeiten prägen und das wertvolle familiäre Klima erhalten. Dabei wünsche ich den dreien von Herzen ganz viel Erfolg und weiterhin gutes Gelingen!
Herzlichen Dank an Sandra Hader, dass sie sich die Zeit genommen hat, unsere Fragen zu beantworten.
Über Sandra Hader
Sandra Hader ist M.Sc. Wirtschaftspsychologie und Dipl.-Ing. (FH) Elektrotechnik und hat mehrere Zertifizierungen rund um Scrum und agiles Projektmanagement. Sie besitzt mehr als 20 Jahren Industrie-Erfahrung mit Schwerpunkt auf Software-Entwicklung, Business Development und Medizintechnik sowie Projekt-Management und Team-Entwicklung (klassisch und agil). Seit 2021 ist sie als Agiler Coach & Beraterin tätig.